Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Zell/Ybbs

Als am 24. Juni 1888 die Scheuer des Herrn Schnetzinger vor dessen Hause Nr. 1, auf der Unter-Leithen in Waidhofen an der Ybbs gelegen,infolge von Brandlegung um 7 Uhr morgens in hellen Flammen aufging und das Flugfeuer selbst Zell bedrohte, wurde den Zellern klar, daß sie bei dem Stand ihres primitiven Löschwesens und bei dem Umstande, daß die Waidhofner Freiwillige Feuerwehr bei einer solchen gefahrdrohenden Angelegenheit zum Schutze ihrer eigenen Stadt dort verbleibt, einer großen Gefahr ausgesetzt sein wird, falls nicht baldigst das eigene Löschwesen verbessert wird.
Dies gab den Anlaß zur Bildung der Freiwilligen Feuerwehr, welche Herrn Rudolf Skall, Privatier in Zell an der Ybbs, zu verdanken ist.

Am 15. Oktober 1888 fand die Gründungsversammlung bei einem Mitgliederstand von 63 Männern statt, wobei Rudolf Skall zum Hauptmann, Franz Raberger zum Stellvertreter, Conrad Frei zum Kassier, Georg Steinbach zum Schriftführer und Richard Graf zum Zeugwart gewählt wurden. Dem tüchtigen Kommando gelang es binnen kurzer Zeit, die notwendigen Geräte anzuschaffen, und somit eine schlagkräftige Wehr aufzustellen.

Erstes Standesbuch


Bereits im Jahre 1908 wurde die erste Motorspritze angeschafft und Wasserentnahmestationen eingerichtet. Im Jahre 1920 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Zell das erste Auto.


Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Freiwillige Feuerwehr Zell der Feuerwehr Waidhofen angeschlossen und erst nach dem Kriege im Jahre 1947, unter dem Kommandanten Eduard Grassberger, neu aufgebaut. Neben neuerrichteten Wasserentnahmestellen wurde in der Wassergasse an der Ybbs eine elektrische Pumpenanlage im Jahre 1955 zur Sicherung der Löschwasserverhältnisse von der Gemeinde errichtet.


Nach Inbetriebnahme verschiedener gebrauchter Einsatzfahrzeuge konnte anläßlich des 80jährigen Gründungsfestes der Freiwilligen Feuerwehr am 25. Mai 1968 ein neues Tanklöschfahrzeug sowie ein neues, leichtes Einsatzfahrzeug (VW-Bus) in Betrieb genommen werden, so daß mit den beiden modernen Aggregaten die Zeller Feuerwehr mit modernsten Geräten ausgerüstet ist.

Da das alte Rüsthaus mit der Zeit nicht mehr alle Fahrzeuge und Gerätschaften unterbringen konnte, und auch sonst dem Stand der Technik nicht mehr entsprach, entschloss man sich ein neus Feuerwehrhaus zu bauen. Durch die grosszügige Spende des Baugrundstückes der Familie Fuchs, konnte 1978 der Bau des Feuerwehrhauses und des Musikheimes begonnen werden.

Bereits 1980 wurde das neue Feuerwehrhaus eingeweiht, und seiner Bestimmung übergeben.


2011 wird in Waidhofen der Buchenbergtunnel eröffnet.

Um für Einsätze in diesem Tunnel gerüstet zu sein, erhält die FF Zell 2012 ein neues Tanklöschfahrzeug-Tunnel.
Dieses wurde am 13.Oktober 2012 bei einer feierlichen Zeremonie beim Tunnelwestportal gesegnet.

Die Freiwillige Feuerwehr Zell an der Ybbs, ist die einzige Feuerwehr in der Stadtgemeinde Waidhofen die eine Feuerwehrfahne besitzt. Diese Fahne, welche seit dem Jahr 1899 in der Feuerwehr vorhanden ist, war altersbedingt schon in einem so schlechten Zustand, dass eine Restaurierung leider nicht mehr möglich war. Dadurch hat man sich in der Feuerwehr entschlossen ein Duplikat anfertigen zu lassen, dass hoffentlich wieder die nächsten 100 Jahre erhalten bleibt. Beim Zeller Kirtag 2015 wurde die neue Feuerwehrfahne das erste Mal feierlich ausgeführt und im Zuge der Florianimesse von Pfarrer Mag. Reinhard Kittl gesegnet.

Die Zeller Feuerwehr dankt ihren guten Ruf im Ybbstal ihrer jederzeit besonderen Einsatzfreudigkeit.

 

Zeller Feuerwehrkommandanten: Rudolf Skall, Franz Raberger, Johann Fuchs, Franz Beer, Franz Nusser, Eduard Grassberger, Karl Weissenhofer, Florian Pöchhacker, Peter Grasmuk, Josef Rauchegger und jetzt Ulrich Kromoser.